Dacheindeckung
Schutz und Funktion
Die Dacheindeckung übernimmt gleich mehrere Funktionen. In erster Linie dient diese natürlich dazu, den Rest des Hauses (außen sowie innen) vor Witterung zu schützen.
Aber auch für die Energieeffizienz des Hauses spielt die Eindeckung eine maßgebliche Rolle. Nicht zuletzt ist sie Ausdruck individueller Ästhetik.
Austausch der Dacheindeckung
Wie umfangreich sich die baulichen Maßnahmen beim Austausch der Dacheindeckung gestalten, hängt davon ab, ob das Dachgeschoss unbewohnt ist und auch bleiben soll. Ist die oberste Geschossdecke ausreichend gedämmt, benötigt das Dach selbst keine weiteren Dämmmaßnahmen. Dann kann die sogenannte Dachhaut ausgetauscht werden, was in der Regel immer dem gleichen Muster folgt.
Abdeckung des alten Dachs
Abdeckung des alten Dachs
Sobald ein Gerüst für ausreichend Sicherheit sorgt, kann die alte Dacheindeckung samt Trag- und Konterlattung entfernt werden.
Erledigen Sie die Arbeiten selbst, können Sie auch durch die Entsorgung viel Geld sparen. Bestellen Sie einen Container und lassen Sie die alten Dachziegel oder -steine durch einen Fachbetrieb entsorgen. Hier profitieren Sie von der hohen Recyclingfähigkeit des Materials: Dieses zählt zu reinem Bauschutt und fällt unter eine der günstigsten Entsorgungskategorien.
Neueindeckung
Neueindeckung
Ist das Altmaterial entsorgt, kann die neue Unterdeckbahn sowie die neue Trag- und Konterlattung angebracht werden. Welcher Abstand der richtige ist, hängt von der gewählten Dacheindeckung ab.
Unabhängig vom Material bzw. Modell laufen die Arbeitsschritte nun immer gleich ab: Zunächst wird die Dachfläche eingedeckt, es folgen der First und schlussendlich die Ortgänge, also die seitlichen Abschlüsse der Dachfläche.
Eindeckungsvarianten
Dachziegel – bewährte Klassiker
Für die weitverbreitete und beliebte Steildach-Dachform sind zahlreiche Materialien zur Eindeckung verfügbar. Unerreicht und ungeschlagen sind dabei Dachziegel, die sich aufgrund ihrer Robustheit und Langlebigkeit bewährt haben. Die natürlich rote Farbe entsteht bei der Herstellung, wobei das im Ton enthaltene Eisen bei ca. 1000 °C zu Eisenoxid verbrennt. Eine zusätzliche Bearbeitung ist nicht nötig.
Werden bereits der Tonmasse Mineralien zugesetzt, hat dies Einfluss auf die Brennfarbe. Der Ziegelkörper kann an die jeweilige Engobenfarbe angepasst werden und Schnittkanten oder kleinere Abplatzungen werden optisch kaschiert.
Bei engobierten Dachziegeln werden auf den rohen Ziegelkörper tonige Schlicken aufgebracht. Entsprechende Minerale und Metalloxide erzeugen die unterschiedlichen Farben; wodurch auch dunkle Erdtöne und schwarze Ziegel realisierbar sind.
Für einen matt glänzenden oder glänzenden Effekt sorgen glasbildende Zusätze. Der Ziegelkörper bleibt dabei aber diffusionsoffen und ist nicht mit einer durchgängigen Schicht überzogen, sodass diese Variante nicht zu den Glasuren zählt, sondern als Glanz- oder Edelengoben bezeichnet wird.
Geschmolzenes Glas erzeugt die einzigartig glänzende Optik dieser Ziegel; dabei kann jede erdenkliche Farbe realisiert werden. Der Clou: Ziegelkörper und Glasur werden gleichzeitig gebrannt.
Dachsteine – unverwüstlich und nahezu bruchfest
Eine kostengünstigere Alternative zu Ziegeln stellen Dachsteine – eine Mischung aus Sand, Zement und Wasser – dar. Der niedrigere Preis resultiert aus dem deutlich geringeren Energieaufwand, der bei der Herstellung entsteht, was sich wiederum positiv auf die Ökobilanz niederschlägt. Dachsteine sind etwas schwerer und weniger witterungsbeständig als Dachziegel, können aber durch die Beimischung von Farbpigmenten in nahezu jeder Farbe erstrahlen.
Ist es irgendwann Zeit für eine Neueindeckung, können sie ohne Probleme recycelt werden, indem sie gemahlen und zur Herstellung neuer Dachsteine verwendet werden.
Moderne Alternativen
Möchten Sie aus der Masse herausstechen und wünschen sich eine etwas andere Dacheindeckung, können Sie auf eine Vielzahl von modernen Alternativen zurückgreifen. Schließlich muss es nicht immer der klassische Ton-Dachziegel sein, andere Materialien überzeugen durch eine frische Optik und punkten zudem oft mit hoher Witterungsbeständigkeit und geringem Pflegeaufwand. Bezüglich Farbe und Form sollten Sie sich vor der Eindeckung über regionale Vorgaben informieren.
Zubehör
Ein Dach besteht nicht nur aus der Eindeckung und dem Schornstein, es verfügt auch über allerhand Zubehör, das für technische Perfektion, zusätzliche Sicherheit und extra Schutz sorgt. Vom Schneefang bis zur Belüftung können Sie Ihr Dach mit unzähligen praktischen Erweiterungen ausstatten.
Windlast
Die Windlasten, die auf eine Dacheindeckung einwirken, sind in der DIN EN 1991-1-4 festgehalten. Welche Maßnahmen Sie zum Schutz Ihrer Dacheindeckung ergreifen müssen, können Sie einschätzen, wenn Sie folgende Grunddaten erfassen: Wo steht das Gebäude? Welche Abmessungen hat es? Wie ist die Dachneigung? Welche Deckunterlage wurde verwendet? Welche Dachziegelmodelle sind verbaut? Darauf basierend erfolgt eine Windlastberechnung.
Solarsysteme
Nutzen Sie die Kraft der Sonne und schonen Sie Ihren Geldbeutel! Solarsysteme gehören zu den umweltfreundlichsten Energieformen, da sie keine wertvollen Rohstoffe verbrauchen oder schädliches Kohlendioxid freisetzen. Je nach Sonnenstunden in Ihrer Region können Sie einen Großteil Ihrer benötigten Energie selbst erzeugen. Dazu stehen Ihnen zwei unterschiedliche Arten der Solarnutzung zur Verfügung: Photovoltaik und Solarthermie.
Tragen Sie sich mit dem Gedanken, Ihr Dach nachträglich mit einer Solaranlage auszustatten, sollte die Statik im Vorfeld zunächst von einem Fachmann überprüft werden. Dies ist vor allem bei Altbauten wichtig, da Solaranlagen für eine Laufzeit von etwa 20 Jahren gebaut sind. Ist in dieser Zeit ein Rückbau notwendig, weil das alte Dach erneuert wird, kann dies sehr aufwendig werden.
Der Ertrag einer Anlage hängt im Wesentlichen von der Dachausrichtung ab. Ideal ist natürlich Richtung Süden, aber auch Dächer, die nach Westen oder Osten zeigen, können noch gut arbeiten.
Die Anforderungen für die Dachneigung einer Photovoltaikanlage unterscheiden sich leicht von denen einer Solarthermieanlage. Im besten Fall fallen die Sonnenstrahlen im rechten Winkel auf das Solarsystem. Der Einstrahlungswinkel ändert sich jedoch im Laufe des Jahres, da die Sonne unterschiedlich hoch steht. Nachführsysteme können weniger optimale Winkel ausgleichen.